Kriegskindheit

Was bedeutet es, zu Kriegszeiten ein Kind oder Jugendlicher zu sein? Kinder sind im Krieg mit demselben Grauen konfrontiert wie die Erwachsenen: Terror und Gewalt, Bombennächte, Flucht und Vertreibung. Und doch erleben sie diese Zeit auf ihre ganz eigene Weise, denn der Krieg ist ihre einzige Wirklichkeit, die sie kennen.Das Erleben extremer Angst und Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Hunger prägt sich tief in die Psyche der Kinder ein. Mit den Bildern und Gefühlen, die dies alles in ihnen hinterlassen hat, müssen sie weiterleben.

Auch wenn Schweigen und Verdrängung eine wichtige Überlebensstrategie ist, belasten die verdrängten Erlebnisse das Familiensystem bis heute. Auch Kinder und Enkelkinder spüren diese Prägung ihrer (Groß-) Eltern und übernehmen unbewusst deren Verhaltensweisen.

Zusammen mit dem Prozessmoderator und Coach Dr. Achim Goeres biete ich dieses Seminar für Kriegskinder und Kinder von Kriegskindern an. Wir legen Wert auf eine intergenerationale und interkulturelle Zusammensetzung des Seminars.

Im Seminar wechseln wir zwischen Gesprächen in der Gruppe, Arbeiten zu zweit und individueller Reflexion. Dabei vertiefen wir folgende Themen:

  • Historische Aspekte der Kriegskindheit
  • Emotionale Spätfolgen und typische Symptomatiken
  • Öffentliches Sprechen - Barrieren und Tabus
  • Versäumte Fragen - Ängste und Verbündete
  • Kometenstrategie: Konstruktiver Umgang mit den fragenden und den vermeidenden Impulsen in uns
  • Familienaufträge: Herausforderung und Ressourcen

Wir verbinden Wissen aus unserer langjährigen Forschung zur Zeitgeschichte mit den Erfahrungen aus unserer Beratungspraxis. Wir sind beide in Prozessorienterter Psychologie nach Arnold Mindell ausgebildete - ein systemisch-phänomenologischer Ansatz.

Leitung: Dr. Tanja Hetzer & Dr. Achim Goeres
Nächster Termin: 15. + 16. November 2014

letzte Änderung: 13.04.14